Konflikte in der Familie – Die 10 wichtigsten Regeln fürs Streiten
Shownotes
Streiten gehört im Familienalltag mal mehr, mal weniger dazu – aber damit Konflikte nicht eskalieren, braucht es ein paar einfache Regeln fürs richtige Streiten. Wir sprechen darüber, wie man Familienstreit so führt, dass am Ende niemand verletzt zurückbleibt, welche Rolle unausgesprochene Wünsche spielen und welche Themen unserer Meinung nach nichts vor Kindern zu suchen haben. Max erzählt, worüber er sich mit seinen Kindern und seiner Frau am häufigsten streitet, während sich Jakob fragt, warum es bei ihm und seiner Tochter bisher noch nie zum Streit gekommen ist – und ob das wirklich ein Zeichen von Harmonie oder eher von Konfliktvermeidung ist.
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Transkript anzeigen
00:00:01: Warum gibt es die Welt?
00:00:03: Papa, ich hab dich lieb.
00:00:05: Mama macht die Arbeit und Papa macht den Quatsch.
00:00:08: Beste Vaterfreuden.
00:00:10: Der langweilige Podcast
00:00:11: übers Vatersein.
00:00:12: Ja!
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00:00:27: Ja!
00:00:29: Ja!
00:00:29: tun, aber die trotzdem wichtig ist, ist Streiten.
00:00:33: Manchmal ist es eben wichtig, ne?
00:00:34: Und da eine gute Streitkultur zu haben und zu gucken, wie streite ich eigentlich?
00:00:38: Was sind so meine roten Knöpfe?
00:00:40: Das ist für dich ganz wichtig.
00:00:41: Bist du jemand, Max, der sich eher zurückzieht oder er den Angriff geht beim Streit?
00:00:46: Ich kann
00:00:47: ja nicht.
00:00:48: Soll ich wirklich beantworten?
00:00:49: Also ja, die erste Antwort wäre, der sich erstmal zurückzieht.
00:00:56: Aber ich glaube, in meiner Paarbeziehung bin ich schon auch derjenige, der einen Streit provoziert.
00:01:01: Jetzt gerade auch wieder sehr aktuell gab es eine Situation beim Geburtstag meines Sohnes, wo ich, ich glaube nicht, habe nicht kritisiert, aber ich habe einfach mal kurz gemäckert wegen irgendwas.
00:01:14: Wir waren beide auch angeschlagen, also wir waren beide auch krank.
00:01:16: Geburtstag, krank machen ist auch ein Traum.
00:01:18: Also ich hätte meinen Geburtstag, ihren Geburtstag, jeden Geburtstag abgesagt, aber natürlich machst du das nicht für die Kinder.
00:01:23: Du ziehst es natürlich durch.
00:01:24: Ja, du hattest auch schon den Exit Room gebucht, da geht das nicht.
00:01:27: Ja, da geht das nicht und wir haben uns dann mit Tabletten zugeknallt, also jetzt nicht wirklich.
00:01:30: Wir haben beide Tabletten, haben sie dann auf diesen Kindergeburtstag gefahren.
00:01:35: Und wahrscheinlich war ich da eh schon sehr dünn heute und es gab dann Streit.
00:01:38: Also ich kann auch Streit provozieren, will ich sagen.
00:01:40: Also es ist nicht so, dass ich immer nur der passive bin.
00:01:42: Es gibt oft Diskussionen.
00:01:43: Ich glaube und du hast es ja gerade schon angekündigt, das ist auch super wichtig.
00:01:46: Also Streit sind ja nicht dazu da, um sich gegenseitig anzumachen, sondern eigentlich eine Bedürfnis, was man hat, zu benennen.
00:01:52: Im besten Falle schafft man das wertschätzend, ohne den Streit auszulösen, aber die meisten... Aussagen bezüglich eigener Abgrenzung oder Bedürfnisse können dann auch zu einem Streit führen.
00:02:06: Streit bricht eigentlich in neunundneunzig, neun Prozent der Fälle aus, weil sich eine oder beide Parteien die Streiten nicht davor gesehen geführt haben oder gewertschätzt und so war es wahrscheinlich auch im Streit mit einer Frau.
00:02:19: Geburtstag ist ja ein Heiligtum, also muss man einfach so sagen und Kindergeburtstage noch tausendmal mehr.
00:02:25: und schon allein krank sein, wahrscheinlich hat sie in den Streit mit ihrem Körper kommen lassen.
00:02:30: Warum musst du jetzt krank sein?
00:02:32: Und dann in dieser gereizten Form, da nochmal so Kritik an der Durchführung zu äußern, das ist natürlich so ein bisschen wie Öl ins Feuer kippen.
00:02:40: Absolut, habe ich großartig gemacht auf jeden Fall.
00:02:44: Wahrscheinlich hat sie sich nicht gesehen gefühlt in ihrer Vorbereitung und hat das auf sich bezogen.
00:02:48: Und du hast es gar nicht so gemeint, ne?
00:02:50: Wahrscheinlich.
00:02:51: Doch, ich hab's schon
00:02:52: gemeint.
00:02:55: Ich weiß leider gar nicht mehr genau, was es war.
00:02:57: Ich habe was Abfälliges gesagt über die Veranstaltung dort, wie die das dort machen oder wie die das umgesetzt haben, obwohl es sehr gut war.
00:03:05: Es gab halt nur eine Sache, die ich benannt habe.
00:03:07: Und das hat sich, glaube ich, dann auf sich bezogen.
00:03:09: Da bist du auch gut drin, da bist du gut drin.
00:03:12: Alles ist ganz geil, bloß eine Sache passt nicht so richtig, die dann rauszufinden wie so ein Prüffelschwein.
00:03:17: Der
00:03:17: Streit ist dann darüber ausgebrochen, dass ich halt gesagt habe, ich habe doch gar keine Kritik geäußert an dem, was du tust.
00:03:24: Es kommt aber bei mir so an, Sender und Empfänger.
00:03:26: Das ist ja oft auch ein Streit.
00:03:28: Wie kommuniziert man was?
00:03:29: Wie kommt das bei dem anderen an?
00:03:30: Hat oft nichts miteinander zu tun.
00:03:32: Der Sender ist verantwortlich für das, was er herausschickt.
00:03:36: Aber auch der Empfänger ist mitverantwortlich für das, was ankommt.
00:03:39: Für die Signale, die er empfängt?
00:03:40: Damit hast du dann auch wiederum nichts mehr zu tun.
00:03:44: Hast du dich schon mit deinen Kindern gestritten?
00:03:46: Oh ja, natürlich.
00:03:47: Kommt auch öfters vor.
00:03:48: Also, das ist dann... Also, strichdiegendes Streitverhalten habe ich eher mit meiner Tochter.
00:03:52: Also, die... hat, wenn ich was mache, was sie stört oder wenn ich sie zu sehr ärger oder mal eine Bemerkung mache, die in dem Moment überhaupt nicht passt, dann führt sie richtig sauer auf mich und streitet sich auch.
00:04:03: Und mir das Ende zum Glück immer noch, oder was heißt zum Glück, es endet oft nicht in der Diskussion, sondern sich entziehen, also im Wütendwerden oder Wein, das ist ja auch ganz normal, was mich dann natürlich sofort nennt nicht immer, das stimmt nicht, aber... Versuche das natürlich dann wieder die Wogen zu glätten.
00:04:19: Mit meinem Sohn hatte ich letztens eine Diskussion, da ging es darum, dass er noch was gucken durfte abends.
00:04:24: Eigentlich lass ich ihn vorher immer den Schlafanzug anziehen, wenn wir abends was gucken, weil ich genau weiß, hey, wenn ich das danach mache, dann führt es zur Diskussion, um die zu vermeiden, sag ich, hey, komm, zieh erst den Schlafanzug an und dann gucken wir danach was.
00:04:34: Und ich hab's diesmal nicht gemacht und hab ihn dann sogar noch eine vorgegucken lassen.
00:04:39: Und als ich dann meinte, mach's jetzt bitte aus.
00:04:42: Ich will noch eine gucken.
00:04:43: Ich habe dich jetzt schon eine mehr gucken lassen.
00:04:44: Und auf einmal ging es los.
00:04:46: Ja, das sei so unfair.
00:04:48: Und wieso müsste er jetzt Schluss machen?
00:04:49: Und ich meinte, hey, wir hatten vorhin eine Absprache.
00:04:51: Ich finde es total unfair von dir, dass du dich nicht an die Absprache hältst.
00:04:54: Und er ist dann wut entbrannt nach oben gerannt.
00:04:57: Er hat sich dann aufs Bett geschmissen und hat mich dann mit der höchsten Strafe belegt, nämlich er will immer kuscheln.
00:05:02: Und ich meinte dann, so, möchtest du jetzt noch kuscheln?
00:05:04: Oder ist das Thema auch erledigt?
00:05:06: Nein, ich will nicht mehr kuscheln.
00:05:08: Und das kam, glaube ich, noch nie vor.
00:05:09: Also es kam noch nie vor, dass mein Sohn... gesagt hat, er möchte nicht kuscheln, weil das ist ein Heiligtum für ihn.
00:05:15: Also das war ein Streit, der sich gewaschen hatte.
00:05:17: Oh, und er hat dann auch bei dir was ausgelöst?
00:05:21: Also da ich mich ja absolut im Recht gesehen habe, war es für mich nur schade, dass wir jetzt so auseinander gegangen sind und am nächsten Morgen war auch alles wieder total gut und wir haben da kurz noch drüber gesprochen und er hat es dann auch eingesehen und ich habe dann formuliert, was ich mich so geärgert hat und wie wir es dann beim nächsten Mal besser lösen können.
00:05:36: Auch das hat er eingesehen.
00:05:37: Aber in dem Moment fand ich es halt einfach nur hart, von seinem Kind zu hören.
00:05:41: Ich möchte nicht mehr deine Anwesendheit in meinem Zimmer haben.
00:05:44: Das passiert wird wahrscheinlich später sowieso passieren.
00:05:46: So älter sie werden zum Glück.
00:05:48: Aber gerade noch beim unser Sohn ist ja auch der letzte übrig geblieben, der noch körperliche Nähe so einfordert, wo wir sagen, hey cool, meine Tochter möchte das gar nicht mehr so.
00:05:59: Und das ist auch völlig okay und zeitgemäß.
00:06:02: Aber es hat schon ein bisschen wehgetan von seinem Kind zu abgewiesen zu werden, auch wenn ich mir natürlich nicht habe anmerken lassen.
00:06:07: Ach, hast du nicht?
00:06:08: Nein, natürlich.
00:06:09: Ich bin natürlich gegangen und meinte, na gut, dann ist es so und bin dann, hab dann noch das Licht angemacht, im Floor und ging gegangen.
00:06:14: Aber so ein Schade hätte schon noch kommen können.
00:06:19: Nee, das hätte ich auch unangemessen gefunden.
00:06:21: Sonst, ich
00:06:22: wollte die... Jetzt ist Papa aber ganz traurig.
00:06:25: Papa ist jetzt ganz schön beleidigt, dass du jetzt auch noch so reagierst.
00:06:27: Nee, ich wollte das schon auch respektieren.
00:06:30: Der war einfach in seiner Wut dann voll und das ist ja auch in Ordnung und wichtig, ne?
00:06:35: Ich hab darüber nachgedacht, ob ich mich schon mit meiner Tochter gestritten hab und tatsächlich kam es noch nie vor.
00:06:42: Und ich hab gestern mal mit ihr drüber geredet, dass wir uns noch nie gestritten haben und hab ich sie so ein bisschen gefragt, ob sie sich dann öfter streitet.
00:06:48: Und das macht sie auch mit ihrer Mama.
00:06:51: Und dann hab ich nicht gefragt, fühlt sie sich da sicherer, dass sie sich da streitet?
00:06:55: Oder finden wir vorher schon immer einen ganz guten Weg, dass es nicht ... notwendig ist?
00:07:00: oder ist sie so überangepasst, dass sie sich so nach der Situation richtet?
00:07:04: und was jetzt gerade gefordert ist, dass sie einfach nicht mit mir streitet.
00:07:08: Und das hat mir ein bisschen Sorgen gemacht und ich werde dem Streitthema jetzt mal auf den Grund gehen.
00:07:12: Und darum haben wir ja heute auch so ein paar Aspekte beim Streiten mitgebracht und auch gleichzeitig so zehn Regeln, wie man ganz gut streiten kann.
00:07:20: Gibt es denn aber Konflikte zwischen dir und deiner Tochter?
00:07:22: Die wird es auch mit Sicherheit geben, oder?
00:07:25: Also... Ich glaube, von beiden Seiten nicht so wirklich, weil, A, der versucht immer alle Wünsche von den Lippen abzulesen.
00:07:32: Das könnte auch ein Grund sein.
00:07:35: Warum bin ich streiten?
00:07:36: Das Zweite ist, dass sie sich selten streubt gegen Sachen.
00:07:40: Wenn ich sage, ich spiele noch mal zehn, fünfzehn Minuten Klavier.
00:07:44: Oder ich sage, wenn du deinen Hamster rausnehmen möchtest, dann bitte erst Szene putzen und Bett fertig machen.
00:07:50: Da gibt es selten Terror, dass sie sagt, ne, mach ich nicht so einen, okay.
00:07:54: Also wenn du in einem Staat lebst, wo alle die Regeln einhalten, aber die Regeln auch so mild sind, dass alle sagen, ja, habe ich Bock, die einzuhalten, gibt es natürlich keine Aufstände.
00:08:02: Aber ich frage mich, ob es nur daran liegt oder ob es noch einen tieferen Grund gibt, den ich gerade nicht checke.
00:08:08: Das macht mir Sorgen.
00:08:09: Die Streits, die ja bei uns entstehen, sind genau wie du es gerade bestrieben hast, wenn Regeln nicht eingehalten werden, die wir eigentlich vorher besprochen haben.
00:08:16: Also das ist ja das, was oft dann zu einer Auseinandersetzung für zwischen Eltern und Kind.
00:08:20: Natürlich kann es auch mal ein Fehlverhalten sein, weiß ich nicht, das Kind hat was geklaut oder sich unglücklich benommen.
00:08:24: Das passiert natürlich bei uns nicht, aber die... Situationen sind ja oft am Abend oder am Morgen, wenn ein Hektik entsteht oder wenn man wie gesagt besprochen sich eingehalten wird und wenn da ist gar keine Grundlage gibt, weil deine Tochter sich an die Abmachung immer hält.
00:08:39: Vielleicht hast du auch einfach das Glück, dass deine Tochter sich noch zur Zeit dafür entscheidet.
00:08:43: Bei Papa sind die Regeln fein für mich.
00:08:46: Und die Streits fühle ich mit der Mutter, weil da kann ich die Situation mir auch besser aussuchen.
00:08:52: Ich weiß es nicht, kann auch sein, dass vielleicht da die Regeln ein bisschen strenger sind und dass es dort mehr Anknüpfpunkte gibt, um sich dann über solche Regeln zu streiten.
00:08:59: Und dass sie bei dir aber immer alle ein bisschen leichter gedreht sind, dass sie weiß, ja hier bei Papa ist es ein bisschen lockerer, als bei Mama.
00:09:05: Von daher brauche ich mein Bedürfnis gar nicht anpassen, weil das wird eh schon befriedigt.
00:09:09: Das kann natürlich schon auch sein.
00:09:11: Wäre vielleicht auch nochmal eine Idee mit deiner Ex-Freunde zu sprechen.
00:09:14: Ja, so habe ich mir das auch schön geredet.
00:09:17: Wie machst du das eigentlich, wenn du dich mit einer Freundin streitest?
00:09:20: Machst du das vor den Kindern so ganz natürlich?
00:09:22: Oder sagt ihr, nee, das vertagen wir auf später?
00:09:25: Nee, das, wenn das noch gar nicht passiert, dann machen wir das auch.
00:09:27: Natürlich geht es ja nicht bis aufs Blut.
00:09:29: Und wir kommunizieren das aber auch in dem Moment.
00:09:30: Also wir sagen dann auch, ey, es ist völlig okay.
00:09:32: Wir müssen jetzt hier nicht irgendwie Angst haben oder müssen uns auch nicht unterbrechen.
00:09:36: Mama und Papa führen hier eine erhitzte Diskussion.
00:09:39: Und das wird dann oft beobachtet oder auch mittlerweile auch einfach nur akzeptiert.
00:09:43: Also, es entsteht keine Unsicherheit, was mir auch ganz wichtig ist.
00:09:45: Also, ich glaube, das Schlimmste, was Kinder erleben können, ist, wenn die Eltern sich streiten und eine extreme Bindungsunsicherheit zu beiden entsteht.
00:09:52: Oh Gott, dieser Streit führt dazu oder ein Verlustängs.
00:09:55: Und ich glaube, da haben wir einfach... doch ein zu gesundes Streitverhalten, dass meine Kinder jetzt nicht in irgendeine Angst verfallen, sondern die gucken sich das an, finden es auch ganz interessant.
00:10:04: Ähnlich genauso umgekehrt, wenn wir uns irgendwie nur noch umarmen oder küssen, sind sie mittlerweile auch stille Beobachter des Ganzen.
00:10:09: Also ich glaube, das ist auch, wenn es natürlich dadurch, dass beides passiert, entstehen wahrscheinlich auch keine Ängste.
00:10:15: Wenn nur noch gestritten wird, wäre es, glaube ich, anders.
00:10:19: Also es entsteht so eine Balance, würdest du sagen.
00:10:23: Es gibt Streits, die wir vertagen.
00:10:25: Also wenn wirklich was Dramatisches passiert ist oder einfach die Wut vielleicht auch zu groß ist, dann wird es nicht von den Kindern ausgetragen.
00:10:31: Aber so alltägliche Dinge, das passiert halt einfach.
00:10:34: Das sollte, glaube ich, auch so sein.
00:10:36: Ja, und ich glaube, es ist auch ganz wichtig, dass Kinder das mitkriegen, weil sonst ... Lernen sie auch keine Streitkultur.
00:10:41: Und das war das, was mir bei meiner Tochter so Angst gemacht hat.
00:10:44: Von mir lernt sie jetzt erst mal keine Streitkultur bzw.
00:10:47: hat sie das ja mitgekriegt, so würde ich sagen in den ersten zwei Lebensjahren.
00:10:51: Habe ich mich ja immer mal wieder mit ihrer Mama gestritten.
00:10:54: Leider auch, als sie dabei war.
00:10:56: Und da hat sie es auf jeden Fall mitgekriegt.
00:10:58: Allein das Nervensystem von kleinen Kindern bzw.
00:11:01: von Menschen allgemein reagiert ja, Neugeborene haben.
00:11:04: Eine ganz große Aufmerksamkeit auf Mimik, G-Stick.
00:11:07: Und Armen ja auch erwachsen irgendwann nach und haben Spiegelneuron von ihrer Geburt an.
00:11:13: Das heißt, sie kriegen eigentlich alles mit auch irgendwie über den Partner schlecht reden, wenn das Kind hinter einem Auto ist oder so.
00:11:20: Auch keine geile Idee, weil selbst wenn das Kind noch nicht hundert Prozent Sprache versteht, bekommt es auf jeden Fall... Ein Eindruck und der ist dann nicht so positiv.
00:11:30: Also, das ist glaube ich das, wovor viele Angst haben, wenn sie sich vor ihren Kindern streiten.
00:11:35: Aber ich glaube, wie ihr es macht, nämlich zu sagen, man hat einen Rahmen im Sinne von, das sind die Streits, die wir austragen.
00:11:41: Und wenn so was sehr, sehr dramatisch ist, zum Beispiel, dass sich irgendjemand in der Nachbarschaft mal wieder getrennt hat.
00:11:47: Was gerade übrigens auch wieder passiert ist, ist es hier echt unglaublich.
00:11:52: Aber das ist doch jedes Mal so ein Beweis für die Stabilität.
00:11:56: Eurer Beziehung oder wenn sowas kommen von außen
00:12:00: ja aber wenn ihr so ständig der wind der trennungen durch die straße weht wer weiß ob irgendeiner vielleicht dann doch mal auf den geschmack kommt scheint ja irgendwie das leben zu bereichern oder Zu verändern in positive oder negative.
00:12:13: also es wird halt gemacht.
00:12:15: mal gucken
00:12:17: Würdest du sagen deine kinder haben angst wenn ihr euch streitet oder ist es für sie natürlicher prozess?
00:12:22: weil Du hattest mir mal gesagt dass du als kind ... eher ein ungutes Gefühl bei Streits hattest bei deinen Eltern, weil deine Mutter ist ja auch ab und zu mal abgetigert dann und irgendwie erst stunden später wieder aufgetaucht, ne?
00:12:35: Ja, es gab mehrere Situationen, die mich im Nachhinein auch da sehr geprägt haben und weswegen ich auch die Streits, die wir führen, das hatte ich ja von kurz angedeutet, ... ... vor unseren Kindern führen, aber wenn es ans Eingemachte geht, was auch immer das heißt, also ein Beispiel, was mir das zu einfallen würde, wenn es zum Beispiel um die Kinder geht, also wenn wir uns zum Beispiel darum streiten ... Nehmen wir mal das Beispiel der Geburtstag ist zu groß zu viel es gibt so viel Geschenke.
00:12:55: was macht das mit den Kindern?
00:12:56: oder ist.
00:12:56: wir streiten uns über das Thema Medien aber wir das eigentlich nicht machen.
00:12:59: aber wäre auch noch mal ein Beispiel wenn es ein Thema ist was die Kinder betrifft und wir über die Kinder was entscheiden müssen dann versuche ich diese Streits zu vertagen oder zu einem Zeitpunkt zu machen wo sie nicht dabei sind weil sie da erstens.
00:13:12: Bin ich gar nicht sicher, ob das vielleicht nicht so auch gut wäre.
00:13:14: Da gibt es auch manchmal, dass wir darüber streiten, wie wollen wir uns in der Situation verhalten, wenn unsere Tochter oder mein Sohn das und das getan hat oder wenn wir eine neue Entscheidung treffen.
00:13:23: Aber in der Regel, wenn es um die Kinder geht, versuchen wir es auszuklammern.
00:13:26: Und was meine Eltern nicht gemacht haben ist, und das finde ich auch ganz wichtig, es gab den Einstreit in dieser Paarbeziehung, wo meine Mutter dann am Ende abgehauen ist und uns alleine gelassen hat.
00:13:34: Das hat mich auf jeden Fall stark geprägt.
00:13:36: Und der andere war, wenn es um Geld ging und es wurden dann... Ängste aufgemacht, wir können uns das nicht mehr leisten.
00:13:42: Und wir haben finanziell nicht genügend Puffer oder was auch immer.
00:13:46: Und was hat mich natürlich extrem verunsichert als Kind, weil ich gar keinen Überblick hatte, was das bedeuten soll.
00:13:50: Und ob wir jetzt am nächsten Tag auf der Straße landen werden, was natürlich total unrealistisch ist, in dem Verhältnis, wie ich aufgewachsen bin.
00:13:56: Aber trotzdem für mich als Kind hatte ich das natürlich gar nicht so überblicken können, ob es nicht trotzdem eine realistische Szenario ist.
00:14:01: Und das würde ich immer vermeiden.
00:14:02: Also ich würde Themen, die die Kinder nicht verstehen.
00:14:05: oder auch die extreme Unsicherheiten auslösen können, nämlich wenn es wirklich darum geht, hey, sind wir noch ein paar wollen wir zusammen sein.
00:14:12: Ich glaube, diese Streit sollte man dann nicht vor den Kindern ausführen, sondern eher in ein anderes Setting verlagern.
00:14:20: Wie ist es denn bei dir gewesen?
00:14:21: Ich meine, deine Eltern haben sich ja getrennt.
00:14:22: Irgendwann haben die ihre Streit, ihre paar Beziehungsstreits vor euch ausgetragen?
00:14:28: Tatsächlich gar nicht.
00:14:29: Ich habe es nicht mitgekriegt.
00:14:31: Auf einmal waren die auseinander.
00:14:32: Also gar keine Ankündigung.
00:14:34: Das war so, als ob es auf einmal einfach so war.
00:14:38: Und das war merkwürdig, weil ich gar keinen Prozess mitbekommen habe.
00:14:41: Und ich kann mich auch nicht mehr so richtig gut daran erinnern, wie wir darüber informiert worden sind.
00:14:48: Der Moment, als sie gesagt haben, Mama und Papa sind kein paar mehr.
00:14:53: Und wir gehen jetzt getrennte Wege.
00:14:55: So ganz dunkle, fahrschwommende Erinnerungen sind da noch.
00:14:59: Und das Brutale an solchen Sachen finde ich, ist immer, obwohl ich mich nicht erinnern kann, können sie noch in mir wirken, diese Prozesse, die da abgelaufen sind.
00:15:11: Aber ich weiß jetzt noch nicht, was besser gewesen wäre.
00:15:13: Wäre es besser gewesen, wenn sie die Streits vor uns ausgetragen hätten.
00:15:17: Wahrscheinlich nicht.
00:15:18: Ich wäre wahrscheinlich ein ängstlicherer Streiter geworden.
00:15:20: In unserer Familie, kann ich sagen, sind Streits dann häufig eskaliert.
00:15:26: Also auch mit Körperlichkeiten und so.
00:15:28: Und das war was nicht so Positives, was ich gelernt habe, würde ich sagen.
00:15:34: Irgendwann dann nicht mehr, weil ich dann auch in einem Alter war, wo das dann nicht mehr so vorgekommen ist.
00:15:39: Oder wenn es dann eskaliert wäre, wäre es auch, glaube ich, sehr unschön für beide Parteien geworden, also rein in Saarsoziale.
00:15:47: Blutiger Vater, blutiger Sohn im Krankenhaus.
00:15:50: Ja, dazu ist es nie gekommen.
00:15:52: Und ich weiß nicht, ob ich so eine gesunde Streitkultur gelernt habe.
00:15:55: Also ich würde sagen eher nein.
00:15:57: Und ich musste das auch für mich mehr und mehr entwickeln.
00:16:00: Immer mit der Prämisse.
00:16:01: Worum geht es eigentlich?
00:16:02: Ah, das habe ich mit meiner Ex-Freundin entwickelt.
00:16:05: Mittlerweile glaube ich, kennen wir uns auch so gut, dass es eine gesunde Basis für Streite reingibt.
00:16:11: B weiß ich sie zu nehmen und sie mich auch.
00:16:13: Ich weiß zum Beispiel, dass sie schon schneller mal hochkocht, aber dass sie sich auch relativ schnell wieder beruhigt und ich, dass nicht alles, was dann passiert, so persönlich nehmen muss.
00:16:22: Dann ist es wie so ein Vulkan, der mal kurz ausbricht.
00:16:25: Da gehe ich dann ganz kurz zur Seite, lass die Lava sprühen und dann... Die erkaltet auch sehr schnell.
00:16:32: Es muss ein Vulkan in einem kalten Gebiet sein.
00:16:35: Und dann kann ich wieder ran treten und sagen, hey, wollen wir noch mal drüber sprechen?
00:16:38: Oder wie geht es hier gerade damit?
00:16:40: Oder was auch immer, ne?
00:16:41: Ein Unterwasservulkan, der direkt auskühlt.
00:16:45: Ja, ja, genau.
00:16:46: Aber man sollte trotzdem nicht an der Bindung stehen.
00:16:48: Und ich würde sagen, ich bin auch viel weniger impulsiv als noch vor fünf oder zehn oder fünfzehn Jahren.
00:16:54: Das hat sich auch geändert.
00:16:55: Wobei man da natürlich auch bei euch sagen muss, Schapo, ne?
00:16:58: Ihr seid ja in einer Trennung und da ist es nicht selbstverständlich, dass getrennte Paare eine gute Streitkultur haben.
00:17:05: Also aus nächster Nähe weiß ich, dass diese Streitkultur bei Pärchen, die getrennt sind, da wird nicht darauf geachtet, ob die Kinder irgendwas mitkriegen oder nicht, sondern da knallt es, also nicht im sprichwörtlichen Sinne, aber im sprachlichen Sinne knallt es da auch mal ganz schön.
00:17:19: Und da weiß ich nicht, gerade wenn eh schon die Unsicherheiten so groß sind bei den Kindern, also eine Trennung führt zu einer großen Unsicherheit bei Kindern, ob es da nicht auch sinnvoll wäre, sich wie Verwachsene zu benehmen und versuchen das dann von den Kindern fernzuhalten.
00:17:32: Also die Trennung zu durchleben ist schon Aufgabe genug.
00:17:35: Und wenn dann noch mehr Unsicherheiten durch die Streits, die dann passieren, ausgelöst werden, sollte man, glaube ich, versuchen das irgendwie anders zu bewerkstelligen.
00:17:44: Ja, und vielleicht geht es ja auch, sich auf höhere Werte zu besinnen, zu sagen, was ist uns eigentlich das Wichtigste?
00:17:50: Und es gibt für Kinder meistens zwei Zustände, Sicherheit oder Angst.
00:17:56: Und möchten wir unsere Kinder in Angst leben lassen oder in Sicherheit.
00:17:59: Und wenn du den Wert klar hast, dann kannst du auch häufiger über deinen eigenen Schatten springen.
00:18:03: Und das gelingt nicht immer und da muss man sich auch nicht selber fertig machen, wenn es nicht gelungen ist.
00:18:07: Aber so in kleinen Schritten darauf zugehen, auf diesen Zustand.
00:18:11: auf diese Streitkultur ist, glaube ich, ganz wichtig.
00:18:14: Aber frag mich mal nach unserem nächsten Streit,
00:18:17: ob
00:18:17: mir das so gelungen ist.
00:18:18: In der Theorie erzählt sich das immer leichter als dann in der Praxis, wenn man irgendwie total provoziert ist und dann auf irgendwas einsteigt oder selber provoziert.
00:18:27: Würdest du sagen, ihr habt immer ähnliche Konflikte oder sind das immer ganz neue oder ist so ein Grundthema immer gleich?
00:18:34: Wir haben auf jeden Fall sehr ähnliche Konflikte und das Grundthema ist... Ja, ist es immer gleich, aber es dreht sich schon oft um Wertschätzung und Beteiligung.
00:18:48: Wobei, also Unzuverlässigkeit ist es nicht, aber es ist zumindest Absprachen im Alltag.
00:18:57: Aber ja, ich muss echt noch überlegen, weil im Prinzip ist es, glaube ich, vor allem immer, die es geht um meine persönlichen Bedürfnisse, wo ich sage, ich möchte zum Beispiel unter der Woche weiß ich nicht.
00:19:07: das und das machen und am Abend hier und hier und dann muss natürlich der ganze Alltag umgeworfen werden, damit es irgendwie hinhaut und das führt dann oft zum Streit.
00:19:14: Also, dass ich mich dann frage, warum müssen wir so viel umwerfen, beziehungsweise warum ist dir das jetzt so ein Bedürfnis, dass die Tage nicht anders flexibel geplant werden können?
00:19:25: Wir können das gemeinsam versuchen.
00:19:27: und auf der anderen Seite, warum ist es mir so ein Bedürfnis, das ständig umwerfen zu wollen?
00:19:31: Wobei, im Grundthema ist es, Autonomie und Bindung und das ist das, was.
00:19:37: ich bin, glaube ich, viel stärker in der Autonomie verhaftet und sie viel stärker in der Bindung und es zeigt sich dann immer in solchen Situationen.
00:19:42: Hey, du warst jetzt die letzten drei Tage schon weg, warum musst du jetzt noch mal weggehen?
00:19:46: Und wo ich dann im Effekt damit reagiere, so ja, aber guck mal hier, andere Männer, das ist mein geilste Ausspruch, den man machen kann, um den Streit weiter anzufeuern.
00:19:57: Guckt ihr das mal an und dann kommt natürlich die Antwort, ja, will ich aber nicht, weil du bist ja hier, ja, hat sie auch recht.
00:20:02: Und dadurch entsteht dann so ein Grundsatzdiskussion.
00:20:04: Aber die kriegen wir meistens dann immer ganz gut aufgedröselt.
00:20:06: Aber es ist meistens das Grundthema Autonomie und Bindung, das wir haben.
00:20:10: Und sie ist da stärker in der Bindung und ich bin da stärker in der Autonomie.
00:20:13: Und wenn ihr so richtig in Stress geratet, habt ihr dann so ein Kotwort, wo ihr sagt, lieber vertagen, weil wenn du sagst so die ernsten Themen, die bespreche ich mit meiner Frau dann doch mal wann anders, wie kommuniziert ihr da?
00:20:29: Weil es ist ja psychologisch recht bekannt, dass wenn ... Du einen bestimmten Erregungszustand hast, dann ist es so als ob deine.
00:20:38: Amygdala dich entführt und du gar nicht mehr wirklich Kontrolle über deinen Handeln hast, so richtig gut.
00:20:44: Also du bist nicht mehr so empathisch, du kannst Perspektiven nicht mehr so gut übernehmen.
00:20:48: Deinen Blick verengt sich, du wirst nur noch steif, stark, meistens auch wütend oder extrem ängstlich und argumentierst dann aus dieser Position heraus, ab diesem Erregungszustand halt und dann ist es ratsam davor schon zu sagen, ey, halt, stop, lass uns mal eine kurze Pause machen, einmal im Block gehen.
00:21:05: Fühlt sich zwar... komisch an, weil man es dann ja immer direkt klären will und sagen will, ich will raus aus dem Gefühl, darum will ich es direkt klären.
00:21:11: Aber ist eigentlich nicht das Beste.
00:21:13: Habt ihr so eine Absprache und wisst ihr, wie ihr dann aus diesen Situationen rauskommt?
00:21:17: Also wir haben kein Codewort oder eine Absprache, aber wir sprechen das an.
00:21:21: Also es gibt schon auch die Situation, wo wir entweder der eine oder der andere Seite, das führt jetzt hier nicht weiter, ist vielleicht so ein Spruch.
00:21:27: Lass uns das doch noch zu einem anderen Zeitpunkt nochmal eine Ruhe besprechen.
00:21:30: oder auch einfach zu sagen ich möchte jetzt nicht mehr was auch sein darf und das dann zu akzeptieren und zu respekt.
00:21:37: Ja ist schwer aber gehört absolut zu einem guten Streitverhalten dazu weil in dem moment weiter zu bohren führt nicht zu der gewünschten lösung für keine beiden oder den seltensten fällen weil man gar nicht den abstand hat und die offenheit und vor allem hat man das gesagt.
00:21:52: was vielleicht auch was in einem ausgelöst hat noch gar nicht wirklich verarbeitet.
00:21:55: Also oft fallen ja Sätze, die vielleicht schmerzhaft sein können oder problematisch für den ein und auch wenn die in dem Moment vielleicht was auslösen heißt es ja nicht, dass sie vielleicht einen Tag später immer noch den gleichen Effekt auslösen sollen.
00:22:08: Dann kann noch mal Nachlese betrieben werden und vielleicht auch ein Verständnis dafür oder auch nicht.
00:22:12: Kann auch in die Anrichtung gehen und sagen, ich hab da gar kein Verständnis für.
00:22:14: Aber man kann sich dann noch mal anders begegnen.
00:22:16: Also nein, wir haben kein Kotwort, sondern wir besprechen.
00:22:19: Vor den Kindern sagen wir dann zum Beispiel auch ganz klar, hey du, lass uns das jetzt nicht weiterführen, sondern lass uns heute Abend noch mal darüber sprechen.
00:22:24: Und das kriegen auch die Kinder mit und das denke ich auch okay.
00:22:27: Was gibt dann auch manchmal die Frage, was war denn oder was ist denn?
00:22:30: Und ich bin dann auch bereit, meinen Kindern kurz zu erklären, wenn das für ihre Ohren geeignet ist, das Thema zu... benennen und zu sagen, dass wir da heute Abend drüber sprechen.
00:22:39: Nichts.
00:22:41: Aber das ist doch schon mal eine schöne Grundregel beim Streiten.
00:22:45: Nummer eins, die Grenzen des anderen respektieren.
00:22:48: Und wenn er sagt, stopp, ihr führt das gerade nicht weiter, das auch wirklich zu akzeptieren und nicht weiter darauf pochen, dass man das jetzt in dem Moment gelöst kriegt, weil das ist dann häufig nicht möglich, aber weil der eine sich verschließt.
00:23:01: wie der andere emotional zu hoch erregt ist.
00:23:05: Und dann ist es echt gut, das zu vertagen.
00:23:07: Was sind für dich noch weitere elementare Bausteine, wenn es um Streiten geht?
00:23:13: Also ich kann es eigentlich nicht mehr hören, weil es ist fast schon Methodik, aber natürlich der Klassiker in Ichbuttschaften und Wünschen sprechen und nicht in Vorwürfen und du, du, du.
00:23:21: Auch wenn das mal passieren darf im Streit und auch wenn man auch mal Sachen benennen darf.
00:23:27: Aber natürlich ist es in der Kommunikation weitaus deeskalieren da, wenn man von sich ausspricht und wenn man Wünsche formuliert statt, dass man sagt, hey, ich finde es total bescheuert, wie du dich da in der Situation verhalten hast.
00:23:41: Okay.
00:23:43: Auf jeden Fall, das nimmt mir nicht den Vorwurf raus, dass der andere sich als Person angegriffen fühlt und dann auch in die Verteidigung gehen muss und das spits das ganze ja nur zu.
00:23:51: Dann, was ich richtig wichtig finde, Auch ein Klassiker, aber am Ende geht es ja darum, dass der andere sich gesehen fühlt.
00:23:58: Und man kann die meisten Streits auch schon damit deeskalieren, dass man den anderen mal wirklich ausreden lässt und ihm zuhört und schaut, was hat er zu sagen, ohne ihn zu unterbrechen oder gleich während er redet schon gegen Argumente vorzubereiten.
00:24:14: Also das ist ein guter Punkt.
00:24:15: gerade dieses... reingrätschen wollen in einen bestimmten vorwurf der vielleicht auch gefallen ist vielleicht hat der andere es auch nicht geschafft in ich bud schaften und wünschen zu sprechen sondern ist in der absoluten vorwurfs formulierung aber die trotzdem erst mal raum lassen und die reaktion die in dem moment hoch kommt runter zu schlucken und erst mal den anderen aussprechen lassen um dann das ganze zu besprechen oder vielleicht noch mal im detail darauf anzugehen.
00:24:38: also das kann auch zu einer ruhe führen weil ich glaube das kennt jeder von sich wenn man in einem streitgespräch sofort auf das eine reagiert reagiert dann der nächste wieder.
00:24:47: und dann ist man eigentlich streitet man sich über eine banalität die man wahrscheinlich gar nicht besprechen wollte und ist nur am gegenseitigen vorwürfen ausformulieren die am ende gar nicht zu dem gewünschten ergebnis nämlich eine schlichtung führen.
00:25:00: Ja auf jeden fall worum geht es dann?
00:25:02: geht es meistens darum dass man einfach auch sich gehör verschaffen will und dann geht es nur darum seine eigene meinung zu verbreiten oder seine eigene position.
00:25:12: und nicht darum irgendwie gemeinsam eine Lösung zu finden, aber manchmal ist es auch einfach so im Streit, dass man sich so verbarigert, dass man sagt, du kannst mich mal.
00:25:19: Genau, dazu gehört dann, wie rede ich auch mit dem anderen?
00:25:23: als nächster Baustein, fange ich an, den anderen zu beleidigen, zu beschimpfen oder auch ganz beliebt über Ironie auszuweichen und zu vermeiden.
00:25:32: Das kann ja auch ein ganz schönes Auflaufen lassen sein und das ist auch problematisch.
00:25:37: Ich würde nicht sagen, dass ich frei davon bin, in meiner Streit-Historien nicht auch mal beleidigt zu haben.
00:25:41: Leider
00:25:43: ja.
00:25:43: Oder auch versuchen mit Sarkasmus oder Ironie zu reagieren.
00:25:47: Was nicht in der Situation wirklich deeskalierend ist, wenn der andere... Also es kann auch toxisch sein, mit Sarkasmus zu reagieren oder auch so entschärfende Sätze, jetzt habt ich mal nicht so vielleicht noch einen blöden Grinsen dazu.
00:25:59: Wer den Streit weiter anfachen will, genau so bitte.
00:26:04: Ja und wieder, es geht ums gesehen werden und der andere fühlt sich da nicht gesehen und missachtet und dass das schlimmste was du tun kannst im Streit.
00:26:12: Dann, wenn man merkt, man ist so emotional zueregt, keine Pause machen.
00:26:18: Eigentlich muss man dann eine Pause machen, das für mich Punkt vier zu merken.
00:26:21: Aha, Amygdala ist wieder richtig am Abfeuern.
00:26:25: Erstmal eine Runde um Block, dann sehe ich die Welt vielleicht schon anders.
00:26:28: Das ist schon manchmal krass, auch wenn man eine Nacht drüber schläft.
00:26:31: Ich glaube nicht, dass man immer eine Nacht drüber schlafen muss oder sollte.
00:26:34: Manchmal können die Nächte auch dadurch ganz schön unruhig werden, aber... In den meisten Fällen verändert sich die Perspektive auf eine Situation, wenn man einen Abstand dazu gewinnt.
00:26:43: Und es gelingt dann auf einmal auch viel besser, die Perspektive des anderen zu übernehmen und zu sagen, was sind denn die Wünsche und Bedürfnisse des anderen?
00:26:52: Oder für Leute, die eher überangepasst sind und zu sehr bei den Wünschen der anderen sind, auch wieder zu sich zu kommen und zu sagen, was will ich eigentlich oder was ist mein Bedürfnis in der ganzen Sache?
00:27:01: Ja, mit dem Nachtüber schlafen, da hab ich kein Problem mit, ich schlafe wie ein Stein, auch wenn ich mich krass gestritten habe.
00:27:06: Aber meine Frau kann davon Lied singen, die ist eine richtig schlechte Schleiferin generell schon, also nicht richtig schlechte Schleiferin generell schon, das schläft einfach nicht so gut ein und schläft auch nicht so gut, aber wenn wir uns gestritten haben, dann ärgert sie sich noch mehr darüber, dass ich direkt weg bin und sie dann noch stundenlang wach liegt.
00:27:23: Ja.
00:27:24: Was manchmal Menschen schwerfällt und das für mich Punkt sechs.
00:27:29: ist dann auch wirklich zu sagen, was wünsche ich mir denn eigentlich für die Zukunft?
00:27:33: Manche Menschen fällt das schwer, weil sie das gar nicht für sich so ganz klar benennen können.
00:27:38: Und anderen fällt es schwer, weil sie sagen, ey, da zeige ich mich ja eigentlich verletzlich, wenn ich eine Bitte an den anderen habe oder einen Wunsch, wo es dem anderen obliegt, den zu erfüllen oder nicht.
00:27:50: Du meinst im Streitgespräch, dass man einen Wunsch äußert?
00:27:54: den der Andere erfüllen muss und man sich das aber in dem Moment gar nicht vorstellen kann, weil wir streiten uns ja gerade, wieso soll ich dir jetzt einen Wunsch erfüllen?
00:28:01: Ja, beziehungsweise, ich zeig mich auch verletzlich, wenn ich dir sage, du, ich würde mir wünschen das, dann bist du ja derjenige, der sagen kann, jo, interessiert mich nicht, was du dir gewünscht, ich will jetzt hier irgendwas anderes.
00:28:13: Und deswegen ist es manchmal so schwer so.
00:28:15: Nicht eine Forderung, sondern wirklich einen Wunsch zu äußern.
00:28:18: Was auch ganz krasser Klassiker ist, hatte ich in der Familie oft, dass in einem Streit entweder andere Personen mit reingezogen werden.
00:28:25: Ja, die sagt das auch immer über dich.
00:28:28: Harte Nummer.
00:28:29: Das
00:28:30: geht gar nicht eigentlich.
00:28:31: Ey, krasses No-Go, zu sagen ja, frag doch mal Mama und Papa, die sehen dich genauso.
00:28:37: Ich habe eine Schwester, die hat das immer gemacht und wenn wir die richtige Eskalationsstufe haben, noch immer und darum habe ich irgendwann gesagt, du weißt, eine Sache möchte ich nicht mehr mit dir streiten.
00:28:47: Und ich vermeide das einfach mit der.
00:28:48: Es ist jetzt auch nicht gesund wahrscheinlich, aber da ich weiß, dass es diese Eskalationsstufen geht, um gehe ich die einfach und ich sehe das dann auch nicht bei mir, dann sage ich einfach, da brauchen wir nicht weitergehen.
00:28:59: Ich habe auch schon aufgelegt, habe einfach gesagt, wenn das jetzt so anfängt mit der Sprache, muss ich mich leider hier abgrenzen und auflegen.
00:29:08: Und wenn dann auch nachgefeuert wird, dann habe ich aufgelegt.
00:29:11: Ist natürlich auch kacke, dann nicht mit im Raum zu sein, aber ich glaube, es ist auch wichtig, irgendwann seine eigene Grenze zu ziehen.
00:29:18: Also als Regel Nummer sechs, keine alten Konflikte mit aufwärmen und keine anderen Perspektiven.
00:29:26: Also sich so Verstärkung holen im Streit von Menschen, die auch das genauso sehen, aber das auch gar nicht in der Situation bestätigen können.
00:29:33: Und gleichzeitig erzeugt es ja noch mehr Druck und führt dazu, dass der andere noch mehr in die Defensive.
00:29:39: Und ganz gefährlich, gerade andere zuholen, ist mit eigenen Kindern, wenn man irgendwie eigene Kinder mit reinholt.
00:29:46: Deine Tochter hat es übrigens auch gesagt, dein Sohn und die stünden auch mit vielleicht sogar im Raum und werden dann herangezogen.
00:29:52: Gibt nichts Schlimmeres für Kinder, wenn sie auf einmal Loyalität einer Person gegenüber aufzeigen müssen, weil am Ende wollen Kinder sich weder dem Vater noch der Mutter Loyal gegenüber zeigen, sondern sind ja am besten Falle beiden gegenüber Loyal.
00:30:06: Also in der Familie mit Brüdern und Onkeln und Eltern, wenn man erwachsen ist, ist es super schwierig, aber gerade mit kleinen Kindern oder generell Kindern eigentlich ein absolutes Nogen.
00:30:15: Ja,
00:30:15: unparteiisch zu sein, das ist ganz schwer, ne?
00:30:19: Also vielleicht können das Kinder auch gar nicht.
00:30:21: Also ich schaff's fast gar nicht im Streit.
00:30:24: Gerade im Familienstreit nicht irgendwie zu denken so, ja du, also ich bin parteiisch, aber gleichgewichtig parteiisch, hoffentlich.
00:30:33: Also ich bin meistens aber auf irgendeiner Seite innerlich zumindest, auch wenn ich es äußerlich nicht zeige, dass ich mir denke, so ja, kann ich gut verstehen.
00:30:40: Also jetzt zum Beispiel, wenn du von den Streits mit deiner Frau erzählst, dass du dann rummeckerst bei irgendeiner Sache, die nicht genauso geklappt hat oder die dann auch nicht cool ist und wahrscheinlich deine Frau, die Sache hauptsächlich organisiert hat, das weiß ich jetzt nicht, dann kann ich schon verstehen, dass sie da angepisst ist, weil sie dann automatisch dieses Event Oder das Restaurant, was nicht ganz so geil ist oder den Urlaub, der nicht ganz so geil ist im Hotel.
00:31:07: auf Sicht bezieht, weil sie ja quasi die Initiale Idee dazu hatte oder gesagt hat, ich habe das Ding rausgesucht.
00:31:13: Nee, das ist noch viel schlimmer.
00:31:14: Wir hatten es vorher schon besprochen, damit genau das nicht passiert und ich hatte dem allen zugestimmt und trotzdem gemäckert.
00:31:19: Die Königsdisziplin.
00:31:22: Das ist richtig dollstoß, Legender.
00:31:26: Du hast es abgesignet schon.
00:31:29: Ja, das ist gut genug.
00:31:30: Aber ich glaube ja nicht, dass ich an dem Eventag nichts zu meckern habe.
00:31:33: Also das will dir mal nicht ein.
00:31:36: Du kommst mir hier nicht raus.
00:31:38: Und ja, ich greife damit direkt in Muttersein an.
00:31:42: Du bist schlecht, wenn du nur so minderwertige Sachen für unseren Sohn raussuchst.
00:31:46: Ich hab damit nichts zu tun.
00:31:49: Wie konkret findest du, sollte man in einem Streit werden?
00:31:52: Weil manchmal ist es ja so, dass jemand so recht allgemein diskutiert und dann gibt's andere, die sagen, mach das mal ganz konkret, dass ich's besser verstehe.
00:32:02: Das ist super schwierig.
00:32:05: Jeder hat das Recht, seine Sachen so zu sehen, wie er sie für sich sieht.
00:32:09: Und die Forderungen, das Verständlicher zu machen, absolut nachvollziehbar.
00:32:13: Aber oft geht es ja in Streit auch um Gefühle und Emotionen und die kann man zwar benennen, aber selbst wenn man sie benennt und versucht zu formulieren, kann der andere immer nur ein Verständnis davon bekommen, aber es ja nie hundertprozentig so fühlen wie der Anderes fühlt.
00:32:25: Das heißt, eine Konkretmachung, wenn es um rationale Themen geht, absolut hilfreich, wenn es um Gefühle geht und Verletzungen kann es, glaube ich, manchmal sogar den ganzen Prozess noch mehr verschlacken.
00:32:37: Ich würde so gern verstehen, warum du dich so verletzt fühlst.
00:32:40: Erklär mir das doch noch mal genauer.
00:32:42: Boah, es darf auch manchmal einfach nur im Raum stehen bleiben und man darf das Gefühl einfach mitfühlen, ohne dass man es rational verstehen muss, warum der andere jetzt so verletzt wird.
00:32:51: Also, ist zweiseitig, glaube ich, zu betrachten.
00:32:53: Nicht so einfach mit einem, ja, konkret ist immer richtig gut.
00:32:57: Manche nehmen das ja auch so als Totschlagargument.
00:33:00: sagt man ganz konkret, was dich stört, um den anderen auszuhebeln.
00:33:04: Ich finde, es gibt immer eine unterschiedliche Haltung dahinter.
00:33:06: Entweder ich möchte wirklich besser für mich verstehen, um mein Verhalten womöglich anzupassen und aber auch um den anderen zu zeigen, hey, ich möchte genau wissen, was das bei dir auslöst, um
00:33:18: auch
00:33:19: ein Schritt auf dich... zugehen zu können oder ich nutze es als Abwehrstrategie und möchte einfach nur eine Blockade schaffen.
00:33:25: Ja gut, dann sagt man ganz konkret, was du damit willst.
00:33:27: So und dann sagt der andere ganz konkret und dann, haha, jetzt habe ich dich.
00:33:31: Du hast das ganz konkret benannt und gib dann Gegenbeispiele oder...
00:33:35: Du bist ja auch so.
00:33:36: Ja, du bist ja auch so oder stimmt gar nicht.
00:33:38: Habe ich ganz anders in Erinnerung, weil hier an der Stelle hast du die Sohn zu verhalten und... Perfekt.
00:33:43: Das mag alles stimmen vielleicht sogar.
00:33:44: Es ist ja nicht mal so, dass man sagen kann, nee, der hat der Unrecht derjenige, der dann nach den konkreten Beispielen fragt und sich das dann als Mittel herausnimmt, aber es führt am Ende nicht zur Lösung, sondern es führt eher zu einer Versteifung auf beiden Seiten, weil derjenige, der vielleicht einen Gefühl formuliert und dann gezwungen ist, was zu konkretisieren, hat vielleicht es versucht, dem anderen Recht zu machen und das genauso zu benennen und hat das aber nicht... so geschafft, wie es sich eigentlich anfühlt, wird dann aber trotzdem dafür festgenagelt, dass er es jetzt so formuliert hat und kommt dann aus der Schleife auch nicht mehr raus.
00:34:12: Wenn der dann sagt, nee, jetzt wo du es nochmal so benenzt, nachdem ich es dir beschrieben habe, so meine ich es gar nicht.
00:34:19: Ja, aber du hast es doch gerade so gesagt.
00:34:20: Wie meinst du es denn dann?
00:34:21: Also, du, da kommst jetzt nicht mehr raus.
00:34:23: Und das hilft am Ende, glaube ich, keinem Lösungsansatz zu gucken.
00:34:26: Hey, wir wollen ja am Ende versuchen, einen Kompromiss zu finden, der uns beiden hilft, durch die Streitsituation durchzugehen.
00:34:33: Was auch total gut ist, vor Abstreitregeln aufzustellen, zum Beispiel keine Vorwürfe, vielleicht auch ein Timeout einführen.
00:34:41: Gleichzeitig habe ich mal versucht, innerhalb eines Streitregeln einzuführen.
00:34:45: Sehr
00:34:45: perfekt.
00:34:47: Auf jeden Fall zur maximalen Eskalation geführt.
00:34:49: Also für mich Streitgrenzen habe ich eher gesetzt.
00:34:52: Und das hat dann wirklich dazu geführt, dass ich irgendwann aufgelegt habe.
00:34:55: Genau, aber ich finde Streitregeln als solch ist, wenn man dann wieder runtergekocht ist und gemerkt hat, ey das und das ist passiert und das ist eigentlich... ultra blöd ultra toxisch das man aufzustellen gar nicht so schlecht.
00:35:07: ich glaube der wichtigste punkt ist eigentlich und das fällt im streit am schwersten die perspektive des anderen einnehmen zu verstehen wie tickt der andere?
00:35:17: warum ist dem das so wichtig?
00:35:19: was für ein bedürfnis steckt dahinter ohne sich selber zu krass zu verlassen weil manche sind ja immer bei den anderen und wenig bei sich.
00:35:26: aber irgendwie zu gucken wie der andere sich fühlt und kann dann auch viel besser das verbal äußern.
00:35:31: Das heißt nicht, dass man immer auf die Bedürfnisse des anderen eingehen muss, aber schon allein diese zu erkennen und dann abzuschmettern.
00:35:39: Ist Medizin.
00:35:43: Wie ist es nach einem Streit bei euch?
00:35:45: Wie lange braucht ihr zur Versöhnung?
00:35:47: Also ist das ein richtig langer Prozess.
00:35:49: oder sagst du?
00:35:50: Meistens geht das recht schnell.
00:35:51: Und wer ist der schneller drin?
00:35:52: Also
00:35:53: ich bin super schneller drin.
00:35:54: Bei mir ist es eigentlich in dem Streit schon löst sich das meistens.
00:35:57: Und am Ende des Streits ist es schon vorbei für mich.
00:36:01: Meine Frau ist da ein bisschen anders.
00:36:02: Die hält sowas auch zwei, drei Tage aufrecht.
00:36:04: Also zumindest so einen latenten Groll.
00:36:06: Und was ich da auch lernen musste, ist es nicht mein Problem ist, wenn sie... ...den Groll aufrechterhält.
00:36:14: Also viele Männer glaube ich, oder was heißt Männer, aber ich glaube, ich schiebe es auf die Männer.
00:36:18: Viele Männer verfallen dann in so einen ... ... Knechtmodus.
00:36:21: Okay, sie ist noch sauer.
00:36:22: Ich muss hier alles möglich probieren, ... ... damit sich die Wogen glätten, ... ... damit irgendwann wieder eine Normalität eintritt.
00:36:28: Und ich glaube, das ist das Schlimmste, was man machen kann, ... ... wenn man sich dann selber ... ... in seinem eigenen Selbstwert untergräbt.
00:36:33: Was nicht heißt, dass man sich nicht entschuldigen darf ... ... und auch einsichtig sein darf.
00:36:37: Aber ... Wenn jemand sehr nachtragend ist oder sehr lange dafür braucht, dann muss oder sollte er diesen Prozess zwar miteinander, aber vor allem auch alleine austragen.
00:36:45: Also das habe ich auch so kommuniziert.
00:36:48: Natürlich kommt immer darauf das Thema drauf an, wenn es etwas ist, was nicht einfach so innerhalb von ein paar Stunden erledigt ist, sondern wirklich schmerzhaft war und vielleicht auch ein paar Tage braucht, dann darf das auch sein.
00:36:57: Aber... Den Prozessen muss man da nicht die ganze Zeit gemeinsam durchleben.
00:37:01: Man kann Angebote machen und das mache ich dann auch, wollen wir drüber sprechen.
00:37:05: Und wie geht es dir damit?
00:37:07: Da kann kommen, ja, können wir gerne machen, es kommt aber auch, nee, möchte ich jetzt nicht.
00:37:11: Ich brauche einfach noch meine Zeit und dem dann Platz zu gewähren, aber sich selber dann auch nicht aufzugeben, ist glaube ich auch extrem wichtig, dass man nicht anfängt, in so eine Bücklinghaltung zu verfallen.
00:37:21: Ja, und gleichzeitig ist es natürlich für viele auch schwer, wenn sowas kommt, zu sagen, Ich verliere den Glauben zum Beispiel an die Beziehung nicht, wenn ich eh ein bisschen ängstlicher bin und nicht so sicher gebunden.
00:37:35: Und für manche ist es auch ein ganz tief erlerner Mechanismus, dass die Mutter einen zum Beispiel oder der Vater einen immer mit Ignoranz gestraft hat, wenn man nicht pariert hat oder nach einer Streit-Situation.
00:37:47: Und dann wird der Druck erhöht.
00:37:49: und dann bei sich zu bleiben und zu sagen, in der Verbindung gebe ich dir die Zeit, die du brauchst, damit wir wieder aufeinander zugehen können.
00:37:57: hat ja was mit Verbindung halten zu tun im Getrenntsein.
00:38:00: Und das ist für viele, glaube ich, gar nicht so einfach.
00:38:04: Ja, also man muss sich natürlich dann in der Beziehung sehr sicher sein, dass ein Streit, und das ist auch sehr wichtig für eine Streitkultur, dass der Streit nicht die Grundfesten der Beziehung angreifen, um auch eine gesunde Streitkultur zu haben.
00:38:16: Natürlich gibt es irgendwann vielleicht auch den Moment, wo man über Dinge streitet, die die Essenz angreifen, aber auch das sollte man versuchen zu kommunizieren, wenn man es schafft.
00:38:26: große Aufgabe, aber...
00:38:28: Der Streit ist existenziell jetzt, by the way.
00:38:30: Also in der Regel bin ich mir bisher bei allen Streits, die wir hatten sicher gewesen, dass die Grundfesten trotzdem stehen.
00:38:35: Also es gab bisher noch keinen Streit, wo ich dachte, okay, mal gucken, ob ich morgen noch hier wohnen darf oder umgekehrt, ich sie rausschmeißen muss.
00:38:44: Das ist bisher nicht gewesen und nur dann kann man, glaube ich, auch in so einem Modus überhaupt agieren, dass man weiß, ich bin mir sicher, dass dieser Streit nicht dazu führen wird, dass unsere Grundwerte und unsere Grundsmaßes aufgebrochen werden.
00:38:55: Aber wenn man natürlich in dieser Angst lebt, dass jeder Streit dazu führen kann, sollte man sich nochmal genau auch die Beziehung angucken, auf welchen Grundfesten oder welcher Basis diese Beziehung auch funktioniert.
00:39:05: Ja, ein Hundert Prozent.
00:39:07: Ich werde das mal sacken lassen für mich und für meine Streitkultur, an der ich auf jeden Fall noch arbeiten kann.
00:39:12: Aber ich merke tatsächlich, dass ich da auch schon ein bisschen was getan habe, dass ich nicht mehr ganz so hitzig bin.
00:39:19: Das fühlt sich gut an.
00:39:22: Ich bin nach dem Hitzig seine Weile ins Umgekehrte übergeschraubt, dass ich gesagt habe, du kannst mich mal dann.
00:39:28: Und ich tue zwar so nach außen, als ob ich gelassen bin, aber in Wirklichkeit beende ich gerade die Beziehung.
00:39:34: Und ich schaff's mittlerweile mehr bei mir, bei dem anderen zu bleiben und dann einen gesunden Mittelweg zu finden, aber auch da.
00:39:41: Warte darauf, bis es das nächste Mal eskaliert, dann kann ich noch mal darüber so schön referieren, wie ich das gerade tue.
00:39:46: Und ich wünsche dir, dass du dich mit deiner Tochter mal streitest, weil also schlimm man das vielleicht auch außen auch betrachtet oder man vielleicht denkt, dass es ist, es ist auch gemeinsame Reifeprozesse und auch was sehr verbindendes.
00:39:57: Also vor allem, wenn man dann schafft, eine gute Streitkultur mit seinen Kindern zu leben und die dann auch am Ende zu einer Versöhnung führen kann, ist es eher was Verbindendes.
00:40:06: Und ich habe in der Jugendhilfe, auch wenn ich oft davon spreche, Nicht einmal erlebt, dass ein Streit, den ich mit den Kindern hatte und ich hab mich offen mit denen gestritten, danach nicht zu einer besseren Beziehung geführt hat.
00:40:16: Ganz im Gegenteil.
00:40:17: Ich hatte sogar das Gefühl, dass Kollegen von mir, die die Streits vermeidet haben und eher in so einem Modus waren, nee, ich möchte lieber nur mein Ding machen und meine Arbeit und mit gar keinem Anäcken.
00:40:26: Nicht die Personen waren, die die beste Beziehung und Verbindung auch zu den Kindern hatten.
00:40:30: Also Streit führt auch zu mehr Nähe und zum mehr Miteinander.
00:40:35: Das waren berühmte Werte zu Worte.
00:40:37: Und wenn ihr sagt, Diese Streitfolge sollte mal jemand hören, mit dem ich gerne oft oder auch ungern streite, dann schickt die gerne weiter und ihr könnt natürlich diesen Podcast abonnieren und vor allem hoffen wir, dass wir uns beim nächsten Mal hören.
00:40:50: Macht's gut!
00:40:51: Und bis dahin wünschen wir euch diese Mal nicht nur irgendwas, sondern wir wünschen euch vor allem frohe Weihnachten, eine schöne Zeit mit eurer Familie und euren Liebsten und natürlich einen schönen Rutsch ins neue Jahr mit all den Vorsätzen, die euch vorgenommen habt.
00:41:03: Wir hören uns im neuen Jahr wieder, nämlich am sechsten Januar geht es weiter mit Beste Vaterfreuden.
00:41:09: Und bis dahin, wir wünschen euch was.
00:41:12: Das war Beste Vaterfreuden,
00:41:14: eine Produktion von Auf die Ohren.
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